Teil I (1802 - 1846)

Der 1. Teil der Pfarrgeschichte ist geprägt durch die Säkularisation und die damit verbundenen Trennung Kloster und Pfarrei. Das Augustinerinnenkloster wurde 1803 aufgehoben und ein Zentralkloster („Aussterbekloster“) für verschiedene Ordensmitglieder durch den Bayrischen Staat eingerichtet. Es fand eine Besitztrennung Staatsbesitz Kloster und Pfarreibesitz mit Unterhaltslasten des Staates statt, die noch heute die Aufgaben der Kirchenverwaltung einerseits erschwert, andererseits geldmäßig entlastet.

1802

P. Barnabas Plank, ehemaliger Prior und Ökonomieverwalter vom aufgelösten Kloster von Seemannshausen wird zum Kloster Niederviehbach versetzt.

1803

Säkularisation des Augustinerinneklosters Nvb durch den Klosterkommisär und Rentamtsbeamten Visino von Teisbach

Personalstand: P. Leopoldus Hitzelsperger, Augustiner 54 J alt, 5 Jahre im Kloster (u. a.) Superior und Beichtvater (gebürtiger Münchner), Abfindung 1 fl/Tag

P. Bernhardus Peyerer von Amberg , 47 J, Prediger und hießiger Pfarrvikarius, 5 Jahre in Niederviehbach, Abfindung 15 fl/Monat

P. Engelbertus Heimerl von Ingolstadt, 42 J, Provisor der 3 Filialen Goldern, Reichersdorf, Eschlbach, 13 Jahre im Amt, Abfindung
15 fl/Monat

Fr. Franc de Paula Pellet von Wien, 43 J, Meßner und Küstner im 3. Jahr, Abfindung 45 Kreuzer/Tag

Fr. Otto Kumpfmüller 81 J, von Neufraunhofen, Klostergärtner, sehr gebrechlich, seit 14.11.1802 im Kloster, Abfindung 45 Kreuzer/Tag

Fr. Bernhard Hutzenthaler von Nvb, 61 J, Waldbruder, seit 4 Jahren Lehrer der Knabenschule in der Klause, seit 29 Jahren im Kloster,
Abfindung 45 Kreuzer/Tag

Franziskaner Frater Baldus Eigner von Markt Rab im K. u. K. Innviertel, war Klosterkoch zu Eggenfelden, 43 J alt, seit 07.04.1802 in
Niederviehbach

Franziskaner Frater Johannes Petz v. Eichstätt, 70 J alt, v. Eggenfelden 1802 nach Niederviehbach verwiesen

Beichtvater P. Hitzlsperger

2 Vikare: Bernhard Peyerer u. Englbert Heimerl mit einem monatl. Lohn von je 15 fl

1803

(April)
Wertgegenstände: Die große Niederviehbacher Monstranz (aus Silber mit massiv goldenen Anhängern und Verzierungen, mit echten Steinen u. Perlen besetzt) wurde eingezogen, dafür erhielt die Pfarrei eine kleinere Monstranz der Filialkirche von Eschlbach.

2 kleinere Kelche und ein 3 Pfund schweres silbernes Ziborium verblieben für die Vikare. Der größte Kelch musste abgeliefert werden
(Gewicht der 3 silbernen Kelche 2 Pfd 47 Loth).

Pfarrer Markus Leuthner mit 3 Patres als Vikare P. Bernard (Josef Hubert Edler v. Peyer) Pfarrvikar und Superior zu Niederviehbach
P. Leopold Hitzlsperger Kurat u. Beichtvater zu Niederviehbach
P. Englbert Hämerl, Vikar für Goldern

1804

(24.10.)
... bewirbt sich P. B. Blank um Pfarrvikarstelle in Niederviehbach (Beichtvater) und erhielt sie. P. Leopold übernimmt die Beichtvaterstelle in Seemannshausen.

1805

Der Staat als Rechtsnachfolger des Niederviehbacher Augustinerinnen-Klosters organisiert die Pfarrei Niederviehbach. Die bisherigen Kuratien Reichersdorf und Goldern wurden zu Filialen gemacht. Statt früher 2 Kuraten wurde nur 1 Cooperator aufgestellt.

1806 - 1811 Pfarrer Markus Leuthner

(Anmerkung: auf Gedenkstein 1806 - 1814)

1811

Pfarrer Markus Leuthner wurde durch P. Barnabas Plank ersetzt.

1815 - 1817 Pfarrer Egger

1816

Pfarrer Franz v. Sales Handwercher ?

1817 - 1819 Pfarrer Fischer

ab 1819

nur 1 Geistlicher in Niederviehbach wegen Priestermangel

1819 - 1826 Pfarrer Schuster

1826 - 1839 Pfarrer Anseml Rottmayer

(ehem. Augustinerpater)

1829

Schreiben Gemeindevorsteher Stöttner und Pfarrer an Bischof v. Streber wegen Einrichtung einer 2. Cooperatorstelle in Niederviehbach

1831

Schreiben vom Bischöflichen Ordinariat (Michael Wittmann, Generalvikar) mit Zuweisung eines 2. Cooperators Anton Meyinger
(für 2. Cooperator sorgt Staat, ein Teil der Bezüge kommt aus einer Stiftung des Weihbischof Franz Ignatz v. Streber in München)

1834/35

Prozess Pfarrkirche Staat wegen Baulast der Pfarrkirche und des Pfarrhofes

1836

Die 1712 vom Augustinerinnenkloster errichtete Maria Trostbruderschaft wurde 1836 wieder neu belebt.

1839

6 silberne Kerzenleuter in der Pfarrkirche wurden vom Verwalter des ehemaligen Klosterbauhofes Max Hötl gestiftet (gemacht v. A. Moihes)

Resignation des Pfarrer Rottmayer

1840 - 1852 Pfarrer Fehlner

Quellenangaben:
Aufzeichnungen des Klosters
Unterlagen des Pfarrhofes (Aufzeichnungen, Vermerke der Pfarrherren)
Unterlagen Privatarchiv Girnghuber

Zusammengestellt: Johann Girnghuber
Stand 23.01.2017 (überarbeitet)